Immobilienbewertung

Es gibt drei verschiedene Methoden, eine Immobilie zu bewerten: 1. das Sachwertverfahren, 2. das Ertragswertverfahren und 3. das Vergleichswertverfahren. Im Sachwertverfahren, welches häufig bei Einfamilienhäusern verwendet wird, liegt der Fokus auf dem Grundstückswert und möglichen Baukosten. Das Ertragswertverfahren ist die gängigste Methode bei Mietobjekten und berücksichtigt mögliche Miet- oder Pachteinnahmen, sowie den baulichen Zustand des Gebäudes. Im Vergleichswertverfahren wird, wie der Name schon sagt, der Wert anhand von vergleichbaren Objekten ermittelt. Dies ist vor allem bei Eigentumswohnungen der Fall.

Die Informationsbeschaffung verläuft hier bereits fast ausnahmslos elektronisch, also entweder als Anfrage per Mail oder direkt über eines der vielen Online-Vergleichsportale. Auf diesen Vergleichsportalen werden Daten mittels mathematisch-statistischem Verfahren ausgewertet und so ein Preis kalkuliert. Problematisch ist jedoch, dass es in diesem Fall keine einheitliche bundesweite Vergleichsdatenbank gibt und die bestehenden Datenbanken der Länder große Unterschiede aufweisen können.

Jene bereits erwähnte Vergleichsportale liefern interessierten Akteuren wertvolle Informationen über Strukturdaten (z.B. Bevölkerungszahl und -wachstum, Kaufkraft, etc.) und regionale Immobilienmärkte (z.B. Vergleichspreise und –mieten). Diese Tools helfen dabei eine große Datenmenge schneller zu beschaffen, diese zu verarbeiten und anschließend aufzubereiten.

Weiterhin beliebt sind zudem Tools zur Flächenermittlung mittels 3D-Modelle, sowie die Beschaffung von Daten über Hochwasser- und andere natürliche Risiken. Der Einsatz von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz ist in diesem Bereich ebenfalls möglich.

Es bleibt jedoch festzuhalten, dass Immobiliengutachter lediglich in der Beschaffung und Aufbereiten der Datensätze unterstützt werden können. Die Interpretation der Daten wird auch in Zukunft manuell erledigt werden müssen.